30. Internationales Welser Figurentheaterfestival
Welser Figurentheaterfestival bittet zur 30. Auflage
Nach der pandemiebedingten Zweiteilung des Internationalen Welser Figurentheaterfestivals im Jahr 2021 ist es 2022 endlich Zeit für das große Jubiläum: Ausgabe Nummer 30 ist von Donnerstag, 10. bis Mittwoch, 16. März geplant.
Ursprünglich hätte das Intendantinnen-Team Gerti Tröbinger, Maria Dürrhammer und Ruth Humer bereits für 2022 eine Festival-Erweiterung auf zehn Tage durch das zusätzliche Format „Young Animation“ geplant gehabt. Dieses Genremeeting für junge Theater- und Trickfilmschaffende wurde mit Rücksicht auf das unberechenbare Pandemie-Geschehen vorsichtshalber auf 2023 vertagt.
Die 30. Festivalausgabe folgt daher der erfolgreich bewährten Programmlinie zwischen Tradition und Avantgarde. 18 Gruppen und Einzelkünstler aus sechs Nationen (neben Österreich sind das Deutschland, Dänemark, Slowenien, Jordanien und Tschechien) werden 46 Vorstellungen zum Besten geben. Dazu kommt ein Rahmenprogramm mit einer Ausstellung und Kurzstücken. Das Festival findet in den folgenden Spielstätten statt:
- Minoriten (inklusive Schießerhof, Minoritenplatz 4)
- Kornspeicher (Freiung 15)
- Stadttheater Greif (Rainerstraße 2)
- Alter Schlachthof (Dragonerstraße 2)
- Programmkino (Pollheimerstraße 17)
Programmdetails für Erwachsene…
Ein gebührender Festakt zum runden Jubiläum ist natürlich vorgesehen: Am Samstag, 12. März um 19:00 Uhr wird der „Festvial-Dreißiger“ mit einem turbulenten Kurzstückreigen in den Minoriten zelebriert. Das Motto lautet: „Jedes Los gewinnt – Die große Theaterlotterie“. Die Moderation übernehmen Natascha Gundacker und Joachim Berger alias Frau Agathe Notnagel und ihr Herr Nachbar, die sich in Wels bereits eine große Fangemeinde erspielt haben.
Gleich an vier Abenden regiert die hohe Kunst des Handpuppenspiels, das längst über die traditionelle Kasperlbühne hinausgewachsen ist: Zur Eröffnung am Donnerstag, 10. März um 19:30 Uhr im Stadttheater führt das Theater Sofie Krog aus Dänemark mit „The House“ mit tiefstem schwarzem Humor in einen Kriminalfall. Am Freitag, 11. März übernimmt der Protagonist der Handpuppe schlechthin, der Kasper(l): In unerwartete Abgründe – weit entfernt vom lieblichen Kindertheater – entführen sowohl Sarah Wissner aus Deutschland um 19:30 Uhr im Schlachthof mit „The Dark Trullala“ als auch die österreichischen Meisterinnen Bavastel um 21:00 im Schießerhof mit „Kasperl, Tod und Teufel“.
Dass die Handpuppe auch Klassiker bewältigt, zeigt sich am vorletzten und letzten Festivalabend: Am Dienstag, 15. März um 19:30 Uhr bittet Dorothee Carls aus Deutschland im Stadttheater zu „Artus und die Frauen der Tafelrunde“. Und zum Festivalabschluss am Mittwoch, 16. März werden die Minoriten kurzfristig zum „Salzburger Domplatz“, wenn Gerti und Max Tröbinger sowie Ruth Humer ihre – bereits im heurigen Sommer im Burggarten gezeigte – Version des „Jedermann“ erneut zum Leben erwecken.
Auf dem Jubiläums-Programm stehen auch zwei Österreich-Premieren, die sich im Stadttheater aktuellen Inhalten widmen: Am Sonntag, 13. März präsentiert die österreichisch-dänisch-deutsche Gruppe Soogard/Barthel/Glöckler mit „Danish Pork“ eine fragwürdige Parallelwelt von Pornografie und Massentierhaltung. Und am Montag, 14. März beschäftigt sich das Materialtheater Stuttgart in „Im Notfall nicht die Scheibe einschlagen“ mit der menschlichen Isolation durch die Pandemie.
Kulturreferentin Vizebürgermeisterin Christa Raggl-Mühlberger: „Das internationale Figurentheaterfestival ist ein wichtiger kultureller Fixpunkt in der Welser Kulturlandschaft geworden und aus dieser nicht mehr wegzudenken. Es bringt uns zum Lachen, Nachdenken, Schmunzeln, begleitet uns durch die Geschichte unserer Zeit, entführt uns in die Welt der Handpuppe und lässt uns so die ganze Bandbreite unserer Gefühle und Emotionen erleben.“
…sowie für Jugendliche und Kinder
Zum 30. Jubiläum ist dem Intendantinnen-Team eine erfreuliche Kooperation zwischen einem Figurentheater-Künstler und einer Welser Bildungseinrichtung gelungen: Von Montag, 14. bis Mittwoch, 16. März spielt Publikumsliebling Matthias Kuchta alias Lille Kartofler jeweils um 18:00 Uhr im Kornspeicher sein Stück „Helgas Reise nach Riga“. Darin geht es um ein Mädchen, das sein junges Leben in einem Nazi-Konzentrationslager verloren hat. Passend dazu werden sich Lehrer und Schüler der Berufsschule 1 (Linzerstraße 68) inhaltlich und bildnerisch-künstlerisch mit jüdischen Schicksalen in Wels auseinandersetzen. Die Arbeiten sind während des Festivals in einer Ausstellung im Stadtmuseum Minoriten zu sehen.
Das Kinderprogramm eröffnet erstmals den ganz Kleinen ab sechs Monaten die Welt des Theaters: Das sinnliche Spiel „Blub – Eine Reise in die Tiefsee“ der österreichisch-deutschen Gruppe „Theater NUU“ ist am Sonntag, 13. März um 10:00 und um 14:30 Uhr im Kornspeicher zu sehen.
Kindergärten und Volksschulen können sich auf kindgerecht aufbereitete sozialkritische Themen sowie Klassiker der Kinderliteratur freuen. Ersteres erfüllen am Dienstag, 15. März um 15:30 Uhr und am Mittwoch, 16. März um 10:00 Uhr im Alten Schlachthof das Materialtheater Stuttgart mit „Wuff“ (Thema: Teilen in schwierigen Zeiten) sowie am Dienstag, 15. März um 10:00 Uhr und am Mittwoch, 16. März um 14:30 Uhr in den Minoriten die exen mit „Heidi Nord“ (Thema: Freundschaft, Trennung).
Zweiteres bedienen „Herr Wolf und die sieben Geißlein“ am Samstag, 12. März um 15:30 Uhr sowie am Sonntag, 13. März um 10:00 Uhr im Alten Schlachthof, ebendort „Schneewittchen“ am Donnerstag, 10. März um 10:00 und um 15:30 Uhr und in den Minoriten der „Kasperl als Babysitter“ am Sonntag, 13. März um 10:00 Uhr. Gleich an mehreren Terminen ist schließlich Lille Kartofler mit den Märchen „Des Kaisers neue Kleider“ und „Froschkönig“ zu sehen.
Reservierungen und Karten
Das gesamte Programm sowie nähere Infos sind unter www.figurentheater-wels.at ersichtlich. Gruppenreservierungen sind ab sofort ausschließlich unter Tel. +43 7242 235 7040, Einzelreservierungen per E-Mail unter figurentheater-wels@gmx.at sowie unter Tel. +43 664 495 06 85 möglich.
Textquelle: Stadt Wels
Bildquelle: Stadt Wels, FPÖ Wels