Rabl fordert Architekturkonferenz für Welser Innenstadt, Bevölkerung soll über das Gesicht der Stadt mitentscheiden!

In der Vergangenheit kam es wiederholt zu Diskussionen im Zusammenhang mit Neubauten bzw. dem Abriss von Altbauten im Innenstadtbereich. Dabei wurde vor allem von der Welser Bevölkerung immer wieder Kritik am Abriss historischer Bausubstanz geübt. Diesbezüglich wurde an die Stadt auch eine von mehr als 1.500 Personen unterfertigte Petition überreicht.

Auch die Neuerrichtung von Gebäuden im Innenstadtbereich, teilweise an sehr prominenten Stellen, hat massive Ablehnungen hervorgerufen. Beispielsweise wurde das Projekt am Ring auf dem ehemaligen Marschallinger-Areal nicht nur wegen der Fassadengestaltung sondern auch wegen der Bebauungsdichte wiederholt kritisiert.

In nächster Zukunft ist zu erwarten, dass weitere Immobilienvorhaben in der Innenstadt, so beispielsweise am Standort des ehemaligen Amtsgebäudes 2 neben der Stadtpfarrkirche, bei der Saunakreuzung, aber auch beim Denksteinhaus verwirklicht werden.

Viele Projekte im Innenstadtbereich wurden vom Gestaltungsbeirat durchgewunken, die Ergebnisse sind aber wenig zufriedenstellend. Vor allem die innerstädtischen „Schuhschachtelbauten“ stoßen bei der breiten Bevölkerung auf große Ablehnung.

Es wäre daher notwendig, im Rahmen einer großangelegten Architekturenquete, über die Fassadengestaltung im Innenstadtbereich zu diskutieren. Dabei sollten die Vorstellungen der Architekten mit den Wünschen der Bevölkerung, des Tourismus, des Handels und der Politik abgeglichen werden. Auch der Trend zur Verknüpfung von modernen Elementen mit einer historisierenden Bauweise, wie dieser in vielen Städten Europas im Vormarsch ist, sollte bei dieser Konferenz behandelt werden. Die Diskussionsergebnisse sollen dann in neue Richtlinien für den Gestaltungsbeirat einfließen.

Zurückgewiesen wird der Vorwurf von Stadtrat Peter Lehner, dass in die Freiheit der Häuslbauer eingegriffen werde. Für Einfamilienhäuser darf und wird es keine Einschränkungen geben. Diese Thematik stellt sich nur bei Großprojekten in der Innenstadt. Die Stadtplanung und die Stadtgestaltung ist Aufgabe der Politik. Diese Aufgabe kann nicht gänzlich auf den Gestaltungsbeirat abgeschoben werden.

Bürgermeister Dr. Andreas Rabl und Vizebürgermeisterin Christa Raggl-Mühlberger

Innenstadtreferentin Raggl-Mühlberger: „Der Planungsreferent Peter Lehner hat in den letzten Jahren in der Innenstadt zu viele Bausünden zugelassen. Dabei wurde zu wenig Rücksicht auf die historische Bausubstanz genommen. In Zukunft sollten daher gerade die Fassaden stärker strukturiert werden, die Ästhetik soll mit der Zweckmäßigkeit Schritt halten.“

Rabl: „Was aktuell in der Innenstadt gebaut wird, ist teilweise ganz weit weg von dem, wie ich mir die Gestaltung des Stadtzentrums vorstelle. Es geht gerade im Innenstadtbereich um die Gestaltung der Stadt und sollte daher auch die Bevölkerung über das Gesicht dieser Stadt mitentscheiden.“

Textquelle: FPÖ Wels