Polizei: Wels im Städtevergleich schwer benachteiligt!

Das Thema ist seit Jahren bekannt und schon mehrfach hat der Gemeinderat Resolutionen verabschiedet, in denen mehr Polizei für Wels verlangt wurde. Nun liegen aussagekräftige Zahlen vor, die belegen, dass Wels im Städtevergleich schwer benachteiligt ist.

Bei einer parlamentarischen Anfrage durch die FPÖ im heurigen Sommer wurde festgestellt, dass im Vergleich zu Städten wie Villach, St. Pölten, Linz und Steyr eine personelle Ungleichbehandlung in Hinblick auf „Planstellen versus Einwohnerzahl“ für die Polizei Wels gegeben ist.

Vergleich Statutarstädte österreichweit

Wels St. Pölten Linz Villach Steyr
Einwohner HWS 01.01.2025 65.637 59.770 214.064 65.830 38.079
Planstellen GESAMT 162 170 617 223 133
Einwohner pro Planstelle GESAMT 405 351 347 295 286
Planstellen BESETZT 158 163 603 201 115
Einwohner pro Planstelle BESETZT 415 367 355 327 331

 

Für Bürgermeister Dr. Andreas Rabl und Stadtparteiobmann Vizebürgermeister Gerhard Kroiß, Sicherheitsreferent, ergeben diese Zahlen eine klare Benachteiligung für die Welser Bevölkerung: „Mit diesem Personalstand ist die Polizei nur mehr schwer in der Lage, den laufenden Arbeitsanfall neben den sonstigen Verpflichtungen zu bewältigen. Gerade der Wunsch nach mehr Geschwindigkeitskontrollen, Fußstreifen und mehr Polizeipräsenz auf den Straßen ist immer wieder ein großes Thema bei der Welser Bevölkerung.“

Die FPÖ fordert:

  1. Zumindest 30 zusätzliche Planstellen
  2. Verdoppelung der Geschwindigkeitskontrollen
  3. Erhöhung der Alkohol- und Suchtmittelkontrollen
  4. Massiven Ausbau der Fußstreifen

Die folgenden Grafiken beinhalten die Zahlen aus den Antworten der parlamentarischen Anfrage:

Abkürzung VBÄ = Vollbeschäftigtenäquivalente

2024:

Villach:     274

Wels:         255

Linz:          214

Steyr:         207

St. Pölten   176

 

Die Zahlen belegen die enormen Überstundenbelastung durch zu wenig Personal (zweitstärkste Belastung im Städte-Vergleich).

Grafiken zu Einsatzbereichen im Städtevergleich:

2023:

Linz               68.470

St. Pölten      32.493

Villach          15.162

Steyr               9.412

Wels                4.960 Stunden 

Durch zu wenig Personal nur 1/3 von Fußstreifen im Vergleich zu Villach. Der von der Bevölkerung immer wieder geforderte „Polizist zum Angreifen“ ist in Wels mit 36 Minuten durchschnittliche „Fußstreife“ pro Woche definitiv nicht gegeben!

2023:

Linz               17.067

Villach           11.354

St. Pölten        8.126

Wels                 1.492

Steyr                   769 Stunden

Personalbedingt im Vergleich zu Villach nur 1/10 der Kontrollen in Wels.

2023:

Villach          7.266

Wels              4.814

St. Pölten      3.944

Linz                3.501

Steyr                 703 Stunden

Villach hat im Vergleich zu Wels 50 % mehr Geschwindigkeitskontrollen durchgeführt.

Der Initiativantrag mit der Resolution an Innenminister Mag. Gerhard Karner und Herrn Landespolizeidirektor für Oberösterreich Andreas Pilsl, BA MA mit der Forderung nach mehr Polizei, den alle Fraktionen sowie NEOS und Gemeinderat Jörg Wehofsich mittragen, wurde für die Gemeinderatssitzung am 21.09.2025 eingebracht. Man ist zuversichtlich, dass es ein einstimmiges „JA“ zu dieser Resolution geben wird.

Bgm. Dr. Andreas Rabl: „Dieses Ungleichgewicht ist nicht zu rechtfertigen – vor allem wenn man bedenkt, dass Wels wächst weiter und bald die 70.000-Einwohner-Grenze überschritten wird. Die Wünsche der Bevölkerung nach mehr Fußstreifen, sichtbarer Präsenz in den Stadtteilen oder häufigere Verkehrskontrollen können kaum erfüllt werden. Auch die Zahl der Veranstaltungen, die eine erhöhte Polizeipräsenz in verkehrspolizeilicher und sicherheitspolizeilicher Hinsicht erfordern, trägt zusätzlich dazu bei, dass Wels definitiv mehr Beamte braucht!“

Stadtparteiobmann Vzbgm. Gerhard Kroiß: „Wir arbeiten sehr gut mit der Polizei zusammen, aber sie kommt an ihre personellen Grenzen. Es kann nicht sein, dass die Mehrarbeit zur Gewährleistung der Sicherheit für die Bevölkerung enorme Überstundenbelastungen nach sich zieht – wir können uns keine ausgebrannten Polizeibeamten leisten!“