15 Jahre Sozialpädagogisches Tageswohnen in Wels

„Das Leitziel des Sozialpädagogischen Tageswohnens ist es, bei den betreuten Kindern und Jugendlichen Eigenschaften wie Selbstvertrauen, Beziehungsfähigkeit und die Herausbildung einer eigenständigen Identität zu fördern“: Dieser Satz aus der Presseaussendung zur Eröffnung am Donnerstag, 10. Dezember 2009 gilt auch nach 15 Jahren noch.

Die ausschließlich über die Kinder- und Jugendhilfe zugewiesenen Kinder haben einen zusätzlichen Betreuungs- und Förderbedarf und werden durch geschulte Sozialpädagoginnen im Alltag begleitet und gefördert. Im Tageswohnen erleben sie während ihres ein- bis zweijährigen Aufenthalts einen strukturierten Tagesablauf mit Fixpunkten und Ritualen. Dies vermittelt ihnen Sicherheit und leistet einen Beitrag zur positiven Entwicklung. Zu ihrem halbrunden Jubiläum zieht diese Einrichtung der Dienststelle Kinder- und Jugendhilfe nun Bilanz über die vergangenen 15 Jahre.

Damals wie heute leben die betreuten Kinder grundsätzlich in ihrem Familienverbund, kommen aber unter der Woche nach der Schule in das Tageswohnen. Dort stehen gemeinsames Essen, das Erledigen der Hausaufgaben und das Lernen für Tests und Schularbeiten auf dem Programm. Zusätzlich dazu findet auch ganz viel soziales Lernen statt: „Wie kann ich meine Gefühle zeigen und benennen?“ – „Wo liegen meine Interessen und Stärken?“ – „Wie kann ich Konflikte positiv lösen?“ In den Ferien beginnt die Betreuung bereits am Vormittag mit Unternehmungen, Ausflügen und Projekten.

In den Anfangsjahren bot die Einrichtung bis zu acht Kindern im Alter von sechs bis zwölf Jahren Platz. Um deren Betreuung kümmerten sich zu Beginn drei, dann vier Fachkräfte. Nach zwei räumlichen Erweiterungen in den Jahren 2018 (damals gab es auch neue Möbel) und 2020 beträgt seither die maximale Kinderanzahl zehn statt zuvor acht und der Personalstand fünf Sozialpädagogen. Diese haben speziell in den vergangenen Jahren die Elternarbeit forciert, um das Gelernte auch in den familiären Alltag zu integrieren. Ebenso wichtig ist der Austausch mit den Bildungseinrichtungen.

Das Jubiläumsjahr 2024 brachte zusätzliche Förderangebote: Neben Therapiehunden, die Selbstwert und Körperbewusstsein stärken, kommen auch Logopädie und Ergotherapie für eine ganzheitliche Förderung zum Einsatz.

Christa Raggl-Mühlberger Porträtfoto

Sozialreferentin Vizebürgermeisterin Christa Raggl-Mühlberger: „Das sozialpädagogische Tageswohnen gibt den dort betreuten Kindern die Möglichkeit, im gewohnten sozialen Umfeld zu bleiben und Kontakt zu Freunden und Familie aufrecht zu erhalten. Eine liebgewonnene Tradition ist mittlerweile mein Besuch zu Weihnachten. Gemeinsam Weihnachtsgeschichten zu lesen, Geschenke auszutauschen und dabei in die strahlenden Augen der Kinder zu blicken, ist ein unbeschreibliches Gefühl.“

Textquelle: Stadt Wels 

Bildquelle: FPÖ Wels