Wels löst gemeinsam Konflikte
Gleich bei zwei gemeinsamen Projekten der Stadt Wels mit der Volkshilfe im Bereich des Zusammenlebens gibt es Neuigkeiten: PoliMed (Polizeimediation) blickt auf das erste Halbjahr seines Bestehens zurück, und Wohnen im Dialog (WiD) hat sich personell neu aufgestellt.
PoliMed wurde mit August 2021 von Stadt, Stadtpolizeikommando und Volkshilfe als Pilotprojekt zur Lösung von sozialen Problemen und Konflikten gestartet. Dabei geht es um Auseinandersetzungen zwischen Bürgern, die sich nicht mit gewohnten Methoden und Mitteln der Exekutive und der Justiz lösen lassen. Mediation hat vor allem da einen Platz, wo die Polizei präventiv, informierend, klärend, vermittelnd und unterstützend tätig ist: Also Fälle, die zwar einen erheblichen Aufwand seitens der Polizei verursachen, aber nicht notwendigerweise Polizeieinsätze erfordern. Dabei besteht naturgemäß eine enge Zusammenarbeit mit der Sicherheitsbeauftragten des Stadtpolizeikommandos, Abteilungsinspektorin Evelyn Wolf.
Erfolgreiches erstes Halbjahr
In den vergangenen sechs Monaten waren bei PoliMed am häufigsten Konflikte zwischen Nachbarn, Auseinandersetzungen zwischen Bewohnern sowie Familienstreitigkeiten im Wohnbereich zu vermerken. Diese sozialen Konflikte werden zum Teil durch die coronabedingte wochenlang erzwungene räumliche Nähe noch stärker intensiviert. Doch auch im öffentlichen Raum zeigte sich PoliMed als erfolgreich: So nahmen Themen, wie Lärmbelästigung, Ärgernisse aufgrund von hinterlassenem Abfall, Streitigkeiten zwischen verschieden Nutzergruppen oder gegenseitige Beschimpfungen in Parks beziehungsweise an öffentlichen Plätzen einen hohen Stellenwert in der Konfliktbegleitung ein.
Insgesamt wurden im ersten Halbjahr auf diese Weise 52 Gespräche (telefonisch, Hausbesuch, vor Ort, im Büro, Rundgänge, Runder Tisch…) geführt. In den meisten Fällen gelang es den Mediatorinnen Dipl. Soz. Päd. (FH) Amélie Wiegand und Isabella Oberkanins, BA bereits im Vorfeld bei der ersten Kontaktaufnahme mit den Betroffen, die Situation zu beruhigen und einiges abzufangen. Meist handelten die Probleme von Streitigkeiten in der Nachbarschaft: Sträucher, die über den Zaun hängen, zu laute Musik, bellende Hunde, aber auch Probleme in der Familie. Wichtig ist in der täglichen Arbeit, dass alle betroffenen Parteien mit und in ihrem Konflikt wahrgenommen und vor allem gehört werden.
Integrationsreferent Vizebürgermeister Gerhard Kroiß: „Nicht umsonst heißt es ‚Durch’s Reden kumman d’Leit z’samm‘. Die Teams von Polimed und Wohnen im Dialog erfüllen eine wichtige Aufgabe bei der Vermeidung oder Beilegung von Konflikten im Zusammenleben. Danke dafür!“
Bildtext: Das neue Team von Wohnen im Dialog
Übrigens: Isabella Oberkanins, BA bekam mit Anfang Februar bei ihrer Tätigkeit für Wohnen im Dialog Verstärkung von Esra Sulakdag (Sozialpädagogische und Psychosoziale Assistentin) und Lukas Eder (MA für Soziale Arbeit). Das neue Team stellte sich kürzlich bei Integrationsreferent Vizebürgermeister Gerhard Kroiß vor und besprach mit ihm die wichtigsten aktuellen Themen.
Textquelle: Stadt Wels
Bildquelle: Stadt Wels