Brücke Wels-Schleißheim: Planungsvorschläge liegen vor

Im heurigen Juni hatte die Schimetta Consult Ziviltechniker GmbH den Auftrag zur Planung der künftigen Geh- und Radwegbrücke zwischen Wels und Schleißheim erhalten. Diese ist nun fertig und sieht drei Varianten vor: Eine Trogbrücke aus wetterfestem Stahl, eine überdachte Fachwerkbrücke aus Holz oder eine bogenförmige Fachwerkbrücke aus Aluminium.

Allgemeines

Von der neuen Geh- und Radwegbrücke über die Traun würden rund 25.000 Einwohner profitieren. Denn sie würde für die Gemeinden Schleißheim und Weißkirchen – aber auch für südlicher gelegene Gemeinden, wie Sipbachzell – eine sichere und radverkehrsfreundliche Verbindung ohne Steigungen nach beziehungsweise von Richtung Wels bringen. Umgekehrt gilt das auch für die Stadt selbst. Dem Bauwerk kommt daher eine zukunftsweisende Bedeutung für die Regionalentwicklung zu.

Beim Radwegenetz trägt die Brücke zum Ausbau und zum Lückenschluss bei. Es wird damit eine regionale Nord-Süd-Radverbindung geschaffen, die darüber hinaus überregionale Radverkehrsverbindungen ermöglicht. Zudem hat der geplante neue Traunübergang große Bedeutung für die Entwicklung eines tragfähigen Mobilitätsnetzes im nachhaltigen Verkehr.

Planung

Ziel der Planung war eine bestmögliche Brückenlösung in technischer, wirtschaftlicher und gestalterischer Hinsicht. Wesentliche Kriterien waren dabei unter Nachhaltigkeit, Barrierefreiheit für Fußgänger, ausreichend Lichtraum für Arbeitsboote (damit diese unter der Brücke durchfahren können), die Tragfähigkeit und Dichtheit der Dammbauwerke, der Anschluss an das bestehende Wegenetz sowie die Nutzungsmöglichkeit für Dienstfahrzeuge. Somit ergaben sich drei mögliche Versionen.

Stahlbrücke

Eine Trogbrücke aus wetterfestem Baustahl hätte den Vorteil, dass der Baustoff relativ wenig Wartung und keine Korrosionsschutzbeschichtung benötigt. Durch das durchlaufende Tragsystem würden sich weniger Lager und Fugen ergeben. Dafür wäre jedoch eine hochwertigste Konstruktion und Ausführung erforderlich. Optisch verfügt diese Variante über ein schlankes Erscheinungsbild und eine zur naturnahen Umgebung passende rostbraune Farbe

Stahlbrücke

Variante 1: Trogbrücke aus wetterfestem Baustahl

Holzbrücke

Eine überdachte Fachwerkbrücke aus Holz könnte mit ihrem ökologischen und nachhaltigen Baustoff punkten. Dieser würde allerdings nach einiger Zeit eine Erneuerung der Dachhaut und des Witterungsschutzes erfordern. Das Erscheinungsbild verbindet Tradition und Moderne und bettet sich gut in den Naturraum ein. Durch die Überdachung wäre kein Winterdienst notwendig.

Holzbrücke

Variante 2: Überdachte Fachwerkbrücke aus Holz

Aluminiumbrücke

Eine bogenförmige Fachwerkbrücke aus Aluminium hätte vor allem beim Überbau einen geringen Instandhaltungsaufwand und von allen drei Varianten das geringste Eigengewicht. Letzteres – und die Möglichkeit der fast vollständigen Vorfertigung – würde natürlich die Montage erleichtern. Das Erscheinungsbild präsentiert sich transparent und elegant. Eine zusätzliche Anpassung an die naturbelassene Umgebung ist durch den beliebig wählbaren Farbton möglich.

Aluminiumbrücke

Variante 3: Bogenförmige Fachwerkbrücke aus Aluminium

Kosten

Bei der Kostenschätzung wäre die insgesamt günstigste Variante mit rund 2,5 Mio. Euro die Stahlbrücke, die Versionen aus Holz und Aluminium lägen mit rund 2,6 Mio. Euro nur geringfügig darüber. Bei Stahl und Alu würde der überwiegende Anteil der Kosten auf die Errichtung entfallen. Diese wäre bei Holz deutlich günstiger, der Betrieb dafür wiederum teurer als bei den anderen beiden Varianten.

Weitere Vorgangsweise

Zur Umsetzung soll das Projekt „Traunbrücke Wels-Schleißheim“ mit Hilfe von Förderungen gelangen. Aus diesem Grund werden regelmäßig die Fördermöglichkeiten durch Bund und Land Oberösterreich geprüft. In Frage käme auch eine Förderung im Rahmen des EFRE-Programms „Investitionen in Wachstum und Beschäftigung Österreichs“.

Bürgermeister Dr. Andreas Rabl: „Wels und Schleißheim liegen nebeneinander. Viele Schleißheimer pendeln täglich in die Stadt hinein, viele davon mit dem Rad. Die Brücke soll als verbindendes Element deshalb gerade für Radfahrer – und natürlich auch für Fußgänger – ein zusätzliches Angebot sein.“

Textquelle: Stadt Wels; Bildquelle: Schimetta Consult Ziviltechniker GmbH