Runder Tisch zur Arbeitslosigkeit: Probleme bei Akademikern und Facharbeitern – gute Nachrichten für Lehrlinge
Die Bekämpfung der Beschäftigungslosigkeit hat in Wels höchste Priorität. Durch die Corona-Krise hat sich die Situation verschärft, die Arbeitslosenquote liegt derzeit bei 8,8 Prozent. Im Vorjahr waren es 5,6 Prozent. Vertreter der Stadt Wels werden deshalb mit Experten der Arbeiterkammer, des Arbeitsmarktservice, der Wirtschaftskammer und der Polytechnischen Schule zu einem Runden Tisch zusammenkommen, um über Lösungen zu sprechen.
Ziel des gemeinsamen Treffens ist es, neue Projekte und Maßnahmen zu diskutieren, die der steigenden Arbeitslosigkeit entgegenwirken. Mit Stand Ende Juni waren insgesamt 5.647 Menschen in Wels/ Wels-Land arbeitslos gemeldet. Besonders dramatisch ist die Situation bei der Altersgruppe der 25- bis 39-Jährigen. Dort sind aktuell 2.022 Menschen arbeitslos gemeldet, das sind um 836 mehr als im Vergleichszeitraum. Der Anstieg beträgt mehr als 70 Prozent.
Bei den 20- bis 24-Jährigen liegt der Wert bei mehr als 96 Prozent. In absoluten Zahlen sind in dieser Altersgruppe derzeit 648 Personen ohne Job. Bei den bis 19-Jährigen beträgt die Differenz zum Juni des Vorjahres rund 65 Prozent, das ist ein Anstieg von 50 Personen.
Besonders hoch ist der Anstieg der Arbeitslosenquote bei den Akademikern. Der Anstieg beträgt fast 70 Prozent. Lehrstellensuchende können derzeit aus dem Vollen schöpfen, denn 368 offenen Lehrstellen stehen 265 Lehrstellensuchende gegenüber.
Bürgermeister Dr. Andreas Rabl: „Der Schlüssel zum Erfolg ist und bleibt eine gute Aus- und Weiterbildung. Darauf müssen wir unser Augenmerk richten. Ohne langfristige Investitionen – sowohl in die Bildung als auch in die Wirtschaft – werden wir die dramatische Entwicklung am Arbeitsmarkt nicht in den Griff bekommen.“
Wichtig sei es, alle bereits vorhandenen Instrumente und Maßnahmen intensiv zu nutzen und niemanden zurückzulassen. Die Wirtschaft muss weiter angekurbelt werden, um wieder mehr Menschen in Beschäftigung zu bringen. Dazu braucht es vor allem aber auch eine Investition im Bereich der Qualifikation. Qualifizierte Arbeitnehmer haben größere Jobchancen und bleiben auch langfristig in Beschäftigung.
Den Jugendlichen muss vor allem der Übergang von der Schule in die Berufswelt erleichtert werden. Auch hier braucht es gezielte Förderungen der Ausbildungsreife und eine Optimierung der Ausbildungssituation.
Da aufgrund der COVID-19 Maßnahmen die meisten Messeveranstaltungen abgesagt werden mussten, findet heuer die Messe „Jugend und Beruf“ von Dienstag, 20. bis Samstag, 24. Oktober virtuell statt. An einem reibungslosen Ablauf wird derzeit gearbeitet – Details dazu folgen.
Textquelle: Stadt Wels