Moscheeunterricht muss auf neue Beine gestellt werden

Das Land Oberösterreich präsentierte eine in Auftrag gegebene Studie hinsichtlich „Koranschulen/Moscheeunterricht in Oberösterreich“. Integrationsreferent Vizebürgermeister Gerhard Kroiß dankt jenen Welser Kulturvereinen, die an dieser Studie teilgenommen haben. Insgesamt bieten fünf Moscheegemeinschaften in Wels Moscheeunterricht für die Zielgruppe Kinder und Jugendliche an.

Die Ergebnisse zeigen in mehrerer Hinsicht Problemfelder auf. Diese sind unter anderem:

  • Ein Großteil der Unterlagen ist nicht in deutscher Sprache beziehungsweise wird der Unterricht nicht in Deutsch abgehalten
  • Der Unterricht ist ethnisch einseitig
  • Es gibt keine einheitliche explizite Ausbildung für Unterrichtende.

Die Studienleitung hat daher insgesamt 15 wichtige Empfehlungen an die IGGÖ und an das Land Oberösterreich abgegeben. Hier ein Auszug aus den Empfehlungen:

  1. Qualifikation und Fortbildung von Lehrenden (zum Beispiel sowohl auf pädagogischer Ebene als auch hinsichtlich des Deutschsprachniveaus des Unterrichtenden)
  2. Reform des Unterrichtsmaterials (zum Beispiel Implementierung deutschsprachiger Publikationen, regelmäßige Überprüfung der Unterrichtsmaterialien, mehr Österreichbezug und Vermittlung österreichischer Werte)
  3. Soziale Maßnahmen gegen Parallelwelten und gesellschaftliche Gegenentwürfe (zum Beispiel durch Einbeziehung der Kinder und Jugendlichen in die ehrenamtlichen Organisationen oder Teilnahme an interreligiösen Aktivitäten)
  4. Kontrolle der Inhalte im digitalen Netz
Bürgermeister Dr. Rabl_Vizebürgermeister Kroiß

Bürgermeister Dr. Andreas Rabl: „Die Studie zum Moscheeunterricht hat viele Defizite aufgedeckt. Nicht nur die Ausbildung der Lehrer, sondern auch die verwendeten Unterrichtsmaterialien und die Inhalte werden stark kritisiert. Es braucht deshalb dringend regelmäßige Evaluierungen des Unterrichtes und einheitliche Bücher in deutscher Sprache mit Österreich-Bezug. Der Bildung von Parallelgesellschaften muss vorgebeugt werden.“

Integrationsreferent Vizebürgermeister Gerhard Kroiß: „Es gilt nun, die Empfehlungen umzusetzen. Ich werde daher demnächst alle teilgenommenen Vereine aus Wels besuchen und gemeinsam werden wir einen Fahrplan erstellen: Was kann der Verein, was die IGGÖ, was kann das Land Oberösterreich und was kann die Stadt dazu beitragen, diese Empfehlungen umzusetzen. Es gilt zu verhindern, dass Kinder und Jugendliche in Parallelwelten abdriften, weil sie sich in unserer Gesellschaft nicht angekommen oder aufgenommen fühlen. Und wieder einmal gilt: Nur durch eine gemeinsame Sprache – Deutsch – kann Integration funktionieren!“

Textquelle: Stadt Wels 

Bildquelle: FPÖ Wels